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Der Hölle entkommen

Der Hölle entkommen

Datum: 26.10.2021
Zeit: 18:30 - 20:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Zebra-Kino


Am frühen Morgen des 22. Oktober 1940. In Baden, in der Pfalz und im Saarland beginnt die Gestapo mit der Deportation von mehr als 6 500 jüdischen Bürgern. Sie werden von Nazi-Schergen aus ihren Wohnungen geholt, unter ihnen Alte, Schwerkranke und mehr als 560 Kinder. In neun Eisenbahnzügen werden sie ins Lager Gurs in Südfrankreich gebracht. Für sie ist es der Vorhof zur Hölle von Auschwitz. Dank mutiger Retterinnen und Retter können mehr als 400 Kinder und Jugendliche, oft buchstäblich in letzter Minute, der Hölle entkommen. Eine Rettungsaktion, bisher wenig bekannt, erstmals filmisch dokumentiert.

Zu den geretteten Kindern gehören die Zeitzeugen, die in der 40minütigen Dokumentation “Der Hölle entkommen” von Dietmar Schulz zu Wort kommen. Sie berichten über die katastrophalen Zustände in den Lagern Gurs und Rivesaltes, über ihre dramatische Rettung durch Schweizer Rot-Kreuz-Schwestern und Angehörige anderer ausländischer Hilfsorganisationen.

Viele der Kinder werden mit Einwilligung ihrer Eltern von den Helfern in Heimen, in Klöstern, auf entlegenen Bauernhöfen und in Familien in Südfrankreich versteckt oder über die „grüne Grenze“ in die Schweiz gebracht. Bisher unbekannte Filme und Fotos aus Archiven in Deutschland, Israel und den USA dokumentieren den Ablauf der Deportation und die Rettung der Kinder vor Auschwitz. Ein anderer Schwerpunkt der Dokumentation ist das überraschend rege Kulturleben im Lager trotz der schwierigen Lebensumstände, dargestellt am Beispiel von vier inhaftierten Künstlern.

Der Film gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „Gurs1940“, die in den nächsten Monaten in rund 50 Orten in Südwestdeutschland und in Frankreich gezeigt wird.

Autor: Dietmar Schulz, Jahrgang 1943

1979 bis 1988 dpa/ZDF-Korrespondent in Peking, 1994 bis 2001 ZDF-Korrespondent in Tel Aviv, Filmautor von ZDF/ARTE-Reportagen über Tibet, Südchina und Israel sowie von div. Dokumentationen u.a. „Geburt einer Weltmacht – Wie Chinas Aufstieg begann“, „Zwei Tage im Mai – Israels schwierige Geburt“, „Jerusalem am Rhein“ sowie „Engel in der Hölle“ über die aufopferungsvolle Tätigkeit einer Mannheimer Kinderärztin im Lager Gurs.

Zur Ausstellung Gurs1940 – Mit Gespräch nach dem Film